Liebes Tagebuch… 33



Für meinen Tanzstil habe ich schon etliche sehr originelle Bemerkungen erhalten – und so sie von Frauen stammten, waren sogar positive bis bewundernde dabei.

Dazu muss man allerdings wissen, dass ich beim Tango stets etwas schwitze – heutzutage meist nicht wegen der heißen Musik, sondern eher deshalb, weil ich mich bei einem Stück mehr bewege als der Durchschnitt in drei Tandas…

Dies wäre auch so, wenn meinen Oberkörper nur ein Muskelshirt bedeckte – was ich allerdings wegen meines fortgeschrittenen Alters vermeide und stattdessen öfters einen dünnen Pullover (oder ein Jackett) trage.

Besorgt um meine Wärmeproduktion greift die holde Weiblichkeit dann gerne zu einem Satz, den ich schon bei meiner Mutter auf den Tod nicht ausstehen konnte: „Schwitzt du nicht in diesem Pulli?“ (Na klar, Mädel, sieht man doch – oder glaubst du, ich hätte mich vor dem Tanz von der Maskenbildnerin mit künstlichen Schweißperlen zurechtmachen lassen?)

Kürzlich transpirierte ich auf einer Milonga etwas stärker, da ich gerade eine ziemlich heftige Erkältung durchgemacht hatte. Eine Tanguera (die ansonsten den Tanz mit mir durchaus zu genießen schien) lieferte mir anschließend ein Kompliment der Extra-Klasse:

„Du mit deinen Wollpullis, das ist ja phänomenal!“

Da der Kavalier auch schweigt, wenn er nicht genießt, habe ich das natürlich nicht kommentiert – so wie ich mir grundsätzlich keine Äußerungen zu Outfit oder körperlichen Eigenheiten von Tanzpartnerinnen erlaube.

Gereizt hätte es mich allerdings schon, im Stil des neulich hier verlinkten „Monaco Franze“ zu antworten:

„Ja, was is jetz? Wollen wir uns ned a bisserl über dei‘ Tanzerei unterhalten? Dann tät i jetz vielleicht glei amoi sag’n, was ich ganz spontan für an Eindruck gehabt hab. Soi i des jetzt sog’n, Spatzl, so grad heraus?
A rechter Scheißdreck war’s…“

So weiß ich ebenfalls nicht, was die Dame von dem Strickmützchen hielt, welches die Platte ihres Begleiters zierte. Aber vielleicht war dort ja Überhitzung nicht zu befürchten…

P.S. Die ganze Geschichte war noch viel lustiger, ließe sich – vollständig erzählt – dann aber kaum noch anonymisieren. Daher: Sorry, mehr gibt’s nicht!

Kommentare

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